Wanderwochenende in Holsthum/Eifel

2. Oktober 2020 - 4. Oktober 2020
Achim Oerschkes


Unser Wanderwochenende fand in diesem Jahr im verschlafenen Städtchen Holsthum in der Südeifel statt. Holsthum liegt im Prümtal, das für seine vielfältigen Wandermöglichkeiten bekannt ist. Nach der Ankunft am frühen Nachmittag wanderten wir auch schon los. Der Himmel war zwar wolkenverhangen, aber dadurch kam keine schlechte Laune auf.

Im Prümtal entdeckten wir Flächen, auf denen Hopfen angebaut wurde. Dabei handelt es sich um kleine Mengen, die ausschließlich für eine bekannte Brauerei in Bitburg angebaut werden. Im Gegensatz zum Hallertau in Bayern, wo auf ca. 240.000 ha Hopfen angebaut wird, begnügt sich der Hopfenbauer im Prümtal mit ca. 20 ha Anbaufläche. Auf den Streuobstwiesen, die unseren Weg säumten, wachsen verschiedene Obstsorten, die im Herbst zu Bränden und Likören in hauseigenen Destillen gebrannt werden.

Von einer römischen Villa, die wir unterwegs entdeckten, standen nur noch die Grundmauern. Im Keller befand sich sogar noch Werkzeug aus der damaligen Zeit. Ein Blick auf die Rochuskapelle, erbaut im Jahr 1866, rundete unsere erste Wanderung ab.

Nach dem Abendessen saßen wir gemütlich zusammen und ließen den Tag noch einmal Revue passieren.

Am Samstag meinte es der Wettergott nicht gut mit uns. Immer wieder kamen kurze Regenschauer auf. Doch das sollte uns nicht stören, denn dafür war die Wanderung zu abwechslungsreich. Ab Bollendorf ging es bergan vorbei an Felsformationen wie dem Predigtstuhl, der Muhmenlay und der Lingelslay und dann durch die fantastische Felsenwelt der „Grünen Hölle“. Das ist eine Ansammlung von Sandsteinfelsen, die so wild durcheinander liegen, dass man sich fragt, ob wohl der Teufel hier die Hand im Spiel gehabt hat. Teilweise ging es nur im Schneckentempo weiter wegen der Enge.

Nachmittags hörten wir unserem Wirt bei der Vorstellung seiner Destille zu. Bei seinen Bränden werden ca. 42 % vol und bei Likören 25 % vol Alkohol erreicht. Die hauseigenen Produkte durften auch probiert werden.

Der Sonntag begann leider wieder mit Regen. Diesmal starteten wir in Ernzen am Dinosaurierpark. Hier beginnt ein besonders schöner Abschnitt. Es ging durch die Teufelsschlucht, in der bizarre Felswände und Türme den Steig säumen. Diese geologischen Felsformationen entstanden vor ca. 12.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit. Zwischendurch kamen dann doch ein paar Sonnenstrahlen durch und verwandelten die Felsen in mystische Gebilde.

Die Irreler Wasserfälle sind durch herabstürzende Felsen entstanden. Gut kann man in den Felsen noch die Strudeltöpfe, die sich in früheren Zeiten gebildet haben, erkennen. Nach weiteren staunenswerten Felsformationen erreichten wir wieder an unserem Ausgangspunkt, den Dinosaurierpark.

Nach Kaffee und Kuchen und einem Rückblick auf die Wanderungen machten wir uns am frühen Nachmittag auf die Heimreise. Wir waren uns alle einig, dieser wunderbaren Wandergegend noch einmal einen Besuch abzustatten.

Kategorie:
Wandern



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