Familiengruppe

26. August 2018 - 10. November 2018
Erik Henningsen


Die Familiengruppe traf sich nach den Sommerferien zum ersten Mal wieder am letzten Sonntag im August.

An diesem Tag wurde ein vom Vorjahr bereits bekannter und bewährter Ort aufgesucht: der Bikepark des Radclubs Buer. Mitsamt Einweisung und Materialausgabe hatte ihn die Familiengruppe gemietet.
Wie selbstverständlich stiegen alle Kinder, die den Bikepark schon kannten, nach Anlegen von Knie- und Ellbogenschonern, Helm, Handschuhen und festen Schuhen auf die zur Verfügung gestellten BMX-Räder oder aufs mitgebrachte Laufrad und es ging los. Die Erwachsenen konnten wieder mal nur staunen, wie angstfrei und selbstbewusst die Kinder über die Hügel peesten.

Wer den Bikepark noch nicht kannte, wunderte sich: Die bekannten BMX-Räder, mit denen Freaks die tollsten Kunststücke vollbringen und in den Halfpipes zusammen mit Skatern unterwegs sind, gibt es hier nicht. Hier wird die olympische Sportart BMX-Race ausgeübt, bei der es darum geht, schneller als die Konkurrenz über Hügel zu preschen, vorzugsweise mit dem Rad darüber zu springen. BMX-Race-Fahrräder sind extrem leicht, haben dünne Reifen und nur eine Hinterradbremse.

Durch das geringe Gewicht der Räder schafften es alle, die nicht mit dem Laufrad unterwegs waren, am Ende den ganzen Parcours zu durchfahren. Gesprungen wurde dabei eher unfreiwillig. Bei den unvermeidbaren Landungen kam es nur vereinzelt zu kleineren Schürfwunden. Eine Landung mit dem Bauch auf dem Lenkerende sollte allerdings vermieden werden, weil das ziemlich schmerzhaft ist, wie ein Teilnehmer erfahren musste, letztlich ging jedoch auch dieser Sturz glücklicherweise glimpflich aus.

Einige örtliche Schulen und Kindergärten nutzen den Bikepark auch und trainieren dort wöchentlich oder monatlich. So kam es, dass Frieda und Johannes Ende September an der Stadtmeisterschaft im Laufrad-BMX teilnahmen und Johannes dabei den ersten Platz belegte.

Der Bikepark kann zu bestimmten Zeiten auch mit dem eigenen Rad kostenlos befahren werden. Das haben einige Kinder seitdem schon dankbar angenommen. Sten hat gar eine Leidenschaft daraus gemacht und möchte sich fest im Radclub anmelden.

Beim Treffen am 29. September wollten wir zur Abwechslung mal unsere Kletterfähigkeiten theoretisch und praktisch ausbauen.
Als Ort hatten die Initiatoren, also Familie Böcker, den bewährten Spot im Brumleytal gewählt, eine Kletterwand in einem Steinbruch nahe Ibbenbüren. Das Klettergebiet untersteht dem örtlichen Kletterverein und dort darf nur mit vorheriger schriftlicher Erlaubnis geklettert werden.

Nach einem 25-minütigen Fußmarsch vom Parkplatz aus kamen wir am ehemaligen Steinbruch an und es dauerte keine Minute, da war eine kleine Eiche mit ihren ca. 4 Metern Höhe von 7 bis 8 Kindern belegt. Glücklicherweise hielt sie dem Ansturm bis zum Ende stand, ohne dass etwas abbrach. Es ist immer wieder herrlich, wie ausgelassen und selbstverständlich alle Kinder der Familiengruppe sich auf vorhandene Angebote in der Natur stürzen.

Für die Jüngeren war eine Beschäftigung gefunden, der Unterricht für die Erwachsenen konnte also beginnen.
Christoph, der über viel Erfahrung im Klettern verfügt und dazu noch Ausbilder für alpines Klettern ist, gab zunächst eine Einweisung in die Theorie des Kletterns und Wanderns mit jungen Kindern. Dabei gab er allgemein nützliche Tipps, z. B., dass die Länge einer Wanderung in Kilometern keinesfalls das 1,5-fache des Kindesalters überschreiten sollte (das ist die Maximallänge bei günstigen Bedingungen) und dass es immer einen Plan B geben muss, weil mit Kindern jedes Risiko vermieden werden muss. So gibt es auch beim „Anleinen“ von Kindern bei Wanderungen in schwierigem Gelände tödliche Gefahren.

Nach weiteren Tipps zur (Aktiv-)Urlaubsplanung mit Kindern ging es dann ums eigentliche Klettern mit Kindern. Christoph erklärte und zeigte verschiedene Seilarten und demonstrierte, wie man mit zwei Halbseilen vorsteigen und dann an jedem der Halbseile eine Person, also im günstigen Fall ein Erwachsener und ein Kind, nachsteigen kann.

Danach hing Christoph vier Seile ein und es wurde fleißig geklettert.
Die Jüngeren bestiegen vor allem die schräge Platte, die Älteren und Erfahreneren konnten die anspruchsvollere Verschneidungsroute bewältigen.

Im Toprope erkletterte dann auch unser Neuzugang Friedl, mit Christoph über eine Weiche eingebunden begleitet, den teilweise anspruchsvollen Fels. Friedl und ihr Enkel Linus waren zum ersten Mal dabei – wir waren insgesamt 5 Familien bzw. Teilfamilien.

Gegen 16 Uhr, also nach 6 Stunden, kühlte es sich nach dem herrlichen, sonnigen Tag zunehmend ab und wir brachen auf. Als wir den Wald verließen, fiel uns ein Schild im Garten eines Hofes auf. Darauf luden die Besitzer freundlich dazu ein, Walnüsse zu sammeln. Dieser Einladung folgten die Kinder mit Begeisterung.

Bilder: Boecker/Henningsen

 

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